Eine Barke ist ein mastloses Boot ohne Antrieb oder ein vollgetakeltes Segelschiff mit zwei bis drei Masten. Im erweiterten Sinn werden alle kleineren Wasserfahrzeuge so benannt. Dagegen versteht man unter Bark ein Segelschiff mit drei oder mehr Masten.

Die Barke im Alten Ägypten

Im Alten Ägypten spielten Barken für die Nilschifffahrt eine große Rolle und hatten sowohl kultische als auch kulturelle Bedeutung. Die Königsbarke war in der Frühzeit mit einem einfachen Richtpfahl ausgestattet, den der König nach Einführung des Re-Kultes durch den Pfahl des Weltherrschers Re ersetzte. Beispielsweise besaß das 40 Meter lange Königsschiff des Cheops eine Goldummantelung und diente als großes Haus der Rechtsprechung.

Im Rahmen der Festlichkeiten des Horusgeleits fuhr der König mit seiner Königsbarke mehrere Haltepunkte am Nilufer an. Zu diesem Zweck repräsentierte die Königsbarke als Gottessymbol den König selbst.

Nach Einführung des Re-Kultes in der 5. Dynastie fuhr der Sonnengott nach dem Glauben der Ägypter tagsüber mit einer Sonnenbarke über den Himmelsbogen und durchquerte nachts das Wasser der Unterwelt.

Verstorbene Würdenträger wurden in feierlichen Prozessionen auf Barken über den Fluss zu ihrer Grabstelle transportiert, und für den gefahrvollen Weg durch die Unterwelt wurden Barkenmodelle mitgegeben.

Prunkbarken im Mittelalter

Auch in späterer Zeit gab es an den Herrscherhöfen verschiedener Länder und Kulturen des Morgen- und des Abendlandes Prunkbarken, die für repräsentative Zwecke von Fürsten oder Beamten benutzt wurden, wie den Bucintoro der Republik Venedig.

Trivia

  • In dem religiösen Lied Barke wird eine Szene aus der Bibel besungen, in der die Apostel zu Menschenfischern werden und ihre Barken am Ufer zurücklassen. Es wurde von Cesáreo Gabaráin geschrieben und komponiert, vom Priester Stanisław Szmidt ins Polnische und von Johannes Paul II. ins Kroatische übersetzt. Papst Johannes Paul II. hat das Lied sehr geliebt.
  • Im Rudersport bezeichnet die Barke einen Bootstyp für acht Ruderer, die in zwei Reihen à vier nebeneinander sitzen.

Siehe auch

  • Userhat Amun
  • Königliche Barkenprozession Thailand

Literatur

  • Hans Bonnet: Barke. In: Hans Bonnet: Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. 3. unveränderte Auflage. Nikol, Hamburg 2000, ISBN 3-937872-08-6, S. 78f.
  • Wolfgang Helck: Wirtschaftsgeschichte des alten Ägypten im 3. und 2. Jahrtausend vor Chr. Brill, Leiden 1975, ISBN 90-04-04269-5, S. 21–32.
  • Björn Landström: Ships of the Pharaohs. 4000 years of Egyptian shipbuilding. Allen & Unwin, London 1970, ISBN 0-04-623008-4, S. 120.

Weblinks

Einzelnachweise


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